Kuhprojekt in Indien
Kuhprojekt in Indien
Sieben Jahre ist es nun her, dass ich bei meinem Besuch in dem Dorf Pudur/Indien von 30 Frauen
gebeten wurde, sie bei der Gründung eines Frauenbundes zu unterstützen. Sie hatten die
Vorstellung, dass sie auf Kleinkreditbasis ein „Kuhprojekt“ gründen wollten. Nachdem ich für die
dafür nötige rechtliche Grundlage das benötigte Geld zur Verfügung stellen konnte, hatten sie
innerhalb kurzer Zeit die Voraussetzungen für den Start des Kuhprojekts geschaffen. Ich bin
dankbar, dass ich durch zahlreiche Spenden für nunmehr vier gegründete Frauenbünder das nötige
Startkapital zur Verfügung stellen konnte. Eine Kuh samt Kalb kostet in Indien 350,00 EUR und
dieser Betrag wird den jeweiligen Familien über den Frauenbund zur Verfügung gestellt. Durch das
Milchgeld wird der „Kleinkredit“ ohne Zinsen zurückbezahlt und sobald die nötige Summe von
350,00 EUR wieder zusammen ist, bekommt die nächste Familie über den Frauenbund eine Kuh. Durch dieses „Finanzierungsmodell“ können sich Familien
mit sehr geringem Einkommen, wie z.B. Taglöhner, Witwen und Frauen eine Kuh leisten. Eine Kuh samt Kalb und dem zu erwirtschaftenden Milchgeld
bedeutet für die Familien ein zusätzliches Einkommen, das sie für den Lebensunterhalt oder auch für das Studium der Kinder verwenden.
In Zeiten von Corona war dieses Milchgeld zum Teil die einzige Einnahmequelle der Familien. Was mich besonders freut ist, dass durch dieses Kuhprojekt,
das ausschließlich von Frauen betrieben wird, die Frauen in ihrer Selbständigkeit unterstützt und gefördert werden.
Sie treffen sich einmal pro Monat, zahlen dabei ihre Rate und besprechen Probleme der Familie oder auch des Dorfes. Die so gut funktionierenden
Frauenbünder treffen sich auch zu Fortbildungen, was auch das Zusammengehörigkeitsgefühl untereinander stärkt.
In der zurückliegenden Zeit konnten durch Spenden an die Frauenbündern 68 Familien eine Kuh erhalten,
weitere 114 Familien erhielten nach und nach durch die Rückzahlungen des gewährten Kleinkredits über den Frauenbund eine Kuh samt Kalb.
Ich konnte die Frauen in ihren Dörfern 2017 und 2020 besuchen und mich auch so über die Verwendung der Spenden überzeugen.
Im Übrigen sind wir durch eMail, WhatsApp und Telefon verbunden. Mein besonderer Dank gilt aber auch der Kolpingsfamilie Traunstein,
die das Kuhprojekt und auch das Kinderheim St. Michael in Pudur in den vergangenen Jahren mit unterstützt hat. Eine Kuh bedeutet für die
jeweiligen Familien auch eine große Verantwortung. Dass sich die Frauen hier besonders einsetzen freut mich und zeigt,
dass das in sie gesetzte Vertrauen gerechtfertigt ist. Wenn Sie mehr über das Projekt oder eine weitere Unterstützung wissen wollen, bitte ich, sich mit
mir über eMail Christa.Sammer@t-online.de oder unter 0861/64164 in Verbindung zu setzen. Ich danke allen für das Interesse und vor allem
für die Unterstützung, auch im Namen der Frauen in den Dörfern Pudur, Poondy Nagar, Kulandai Jesu Nagar, Fathima Nagar und Uriurkuppam.
Christa Sammer